© Schlaraffia Hameln e. V., 2007 - 2024
Schlaraffia > Ob der Hamel <
Das allzeyt fröhliche Rattenfängerreych
Die Geschichte des Reyches Ob der Hamel
Das Rattenfängerreych Ob der Hamel verdankt seine Entstehung dem Umstand, dass Rt.
Poldi der h. Assindia (50) im profanen Jahr 1957 durch seinen Arbeitgeber, die AEG, von
Essen nach Hameln versetzt wurde, wo als einziger Schlaraffe seit einigen Jahrungen der Rt.
Erzschelm (zuletzt Glivitium 258, vormals Wratislavia 5) uhufinster lebte. Der gemeinsame
Entschluss dem Uhu ein neues Nest zu bauen, war eine schlaraffische Selbstverständlichkeit.
Im damals wohlrenommierten „Café am Ring“ wurde ein Stammtisch gegründet und durch
Ausritte in benachbarte Reyche wurde erste schlaraffische Kontakte aufgenommen. Hierbei
ergab sich, dass Hkt. Bilangs des Reyches Hildesia sofort von der Idee begeistert war, in
Hameln eine Colonie ins Leben zu rufen. Seiner Initiative und des tatkräftigen Beistandes
der Sassen der hohen Hildesia verdankte damals Ob der Hamel sein schnelles Aufblühen.
Im Herbstmond a. U. 97 hatte das Feldlager bereits 10 Teilnehmer aufzuweisen, es fehlte
aber noch der notwendige dritte Gründungsrittter. Es fand sich in den Gemarkungen
Hamelns Rt. Akanthus. (Waldburgia 282), der als reychsunmittelbarer Recke in Hess.
Oldendorf wohnte. Rt. Erzschelm und Rt. Akanthus entschlossen sich, Sassen der Hildesia zu
werden, wenn sie auch voll Wehmut vom lieben Helm ihrer verlorenen Ostreyche Abschied
nahmen.
Die drei Gründer waren sich einig, das Reych Hildesia zur Mutter der werdenden Colonie zu
küren. Auf die ständigen Ausritte des unentwegten Hamelner Fähnleins in die Nachbarreyche
folgten zahlreiche Einritte von Gastrecken zu den Feldlagersippungen in Hameln, so dass die
räumlichen Möglichkeiten im „Café am Ring“ nicht mehr ausreichten. Die Burg wurde in den
„Bremer Schlüssel“ verlegt, wo die Winterung am 16. Wonnemond a. U. 98 (1957) mit der
41. Feldlagersippung ihren Abschluss fand.
In der folgenden Sommerung wurden Räumlichkeiten in der historischen Gaststätte
„Rattenkrug“ in der Altstadt zu einer Schlaraffenburg umgebaut, so dass die neue Winterung
in Ob der Hamelns „Rattenburg“ eröffnet werden konnte. Inzwischen war mit dem 21.
Brachmond a. U. 98 die Bewilligung zur Gründung der Colonie verkündet worden. Diesen
Tag betrachtet das Reych Ob der Hamel als sein Gründungsdatum. Die Gründungsfeyer und
Colonie-Erhebung beging Ob der Hamel am 12. Lethemond a. u. 98 mit 26 Rittern, 2
Junkern und 2 Knappen. Mit Unterstützung des Mutterreyches Hildesia entwickelte sich die
Colonie weiterhin prächtig und eine Reychserhebung ließ nicht lange auf sich warten, die
Sanktion wurde von ErbO Rt. Lenau (15) am 11. Lethemond a. U. 99 (1958) feyerlich
zelebriert.
Elf Winterungen lang sippte das Reych Ob der Hamel im „Rattenkrug“. Dann machten sich
wieder fleißige Hände daran, in dem ebenfalls in der Hamelner Altstadt gelegenen Hotel „Zur
Börse“ eine neue Burg zu schaffen. Am 1. Im Lethemond a. U. 111 konnte das neue Domizil
bezogen werden.
Inzwischen hatte sich das Rattenfängerreych mit besonderen Sippungsthemen ein eigenes
Profil geschaffen.
Das Reych erkürte den profanen
Freiherrn von Münchhausen zu
seinem Ehrenschlaraffen
„Hieronymus Kugelblitz“. Ihm zu
Ehren findet in Bodenwerder
regelmäßig ein „Münchhausen-
Fabulier-Turney“ statt. Sassen aus
dem ganzen Uhuversum tragen hier
ihre phantasievollen Fechsungen
vor, ganz im Sinne der in aller Welt
bekannten skurrilen Geschichten
unseres „Lügenbarons“. Den
Siegern winken Titel wie
„Fabuliermeister“ oder
„Großfabulierer“.
Ebenso traditionsreich ist die „Freye Münchhausen-Uhuversität zu Ob der Hamel mit ihren
Deck(h)änen, Professores, Doctores und den cand. und stud. rer. schlaratt. In jeder zweiten
Winterung lädt die „Uhuversität“ Schlaraffen ein, ihre Forschungsbeiträge zur angewandten
„Schlarattologie“ vorzutragen. In bester münchhausenscher Manier wird dabei das Blaue
vom Himmel fabuliert. Ein Aufstieg zum „außerordentlich unordentlichen Professor“ ist dabei
höchstes Ziel der Studierenden. Die Matrikel wächst unaufhörlich; Numerus clausus besteht
nicht.
Seit vier Jahrzehnten celebriert Ob der Hamel auf der Schaumburg bei Hess. Oldendorf
jeweils im Ostermond eine Sippung, die sich besonders bei den auch anwesenden
Burgfrauen großer Beliebtheit erfreut. Als beliebte Veranstaltungen mit langer Tradition
sollen auch die „Gambrinus-Sippung“ mit dem Motto „Wir preisen Wurst und Quell“ und
unsere „Lethe-Sippung“ nicht unerwähnt bleiben.
Bis Ob der Hamel im Lethemond a. U. 123 sein 25. Stiftungsfest feiern konnte, hatte es zur
Freude aller bereits drei Reychsfehden durchgeführt. Gegner waren die befreundeten Reyche
Mimegarda, Castellum Cornoviae und Kyborgia. Mit Stolz blicken wir auf erreichte erste und
zweite Plätze zurück.
Immer wieder wurden herausragende Reychsausritte veranstaltet. Unvergessen sind die
Ritte gen Lulutetia Parisiorum und das profane London mit jeweils attraktiven Programmen.
Auch in den folgenden Jahren besuchten wir Reyche in vielen Teilen des Uhuversums. An
jedem der Concile nahm das Reych Ob der Hamel mit einem stattlichen Fähnlein teil.
Freunde aus benachbarten Reychen waren dabei stets gern gesehene Gäste.
Ob der Hamel erfreute sich allzeit einer aktiven Junkertafel. Vor wenigen Jahren wurden
wir Zeuge einer fröhlichen Fehde gegen den Nachwuchs des h. R. Athenae Gottingenses.
Die politische Wende veränderte
für uns vieles. Intensive Kontakte
zu unserem Großmutter-reych
Erforda (109) bestanden schon
zur Zeit der Uhufinsternis.
Bereits a. U. 126 gab es eine
Junkertafel-fehde zwischen den
Reychen. Nun konnten die
Verbindungen ohne profane
Hemmnisse stärker gepflegt
werden. Schon bald nach
Öffnung der Grenzen begrüßten
wir die Sassen der Erforda mit
ihren Burgfrauen bei uns. Auch
zur Vimaria, unserer Urgroß-
mutter, entwickelten sich bald
herzliche intensive
Beziehungen. Unter Beteiligung
unseres Mutterreyches Hildesia
und der Schwester Kaiserpfalz
wurden die Kontakte innerhalb
der Genealogie ausgeweitet. Seit
der Winterung 143/144 treffen
sich die fünf Reych regelmäßig zu
einer Familiensippung im
Ostermond. Treue Freunde dieser
Sippungen werden mit dem Familienorden geehrt.
Nachdem das Reych über 30 Jahrungen seine Burg im Hotel „Zur Börse“ hatte, führten
profane Veränderungen dazu, sich nach einer neuen Burg umzusehen. Dabei stand der
Wunsch nach Eigentum an erster Stelle. Uhus glückliche Fügung ließ uns Räumlichkeiten in
einer attraktiven Lage finden. Allerdings verlangte die vorgefundene bauliche Substanz nach
größten Anstrengungen. In einer einmaligen Gemeinschaftsleistung gelang es den Sassen
aus ehemaligen Lager- und Werkstatträumen eine schöne Burg zu schaffen. Ungezählt sind
die Arbeitsstunden der Sassen, die in ihrer Freizeit zur Entstehung der neuen Burg
beitrugen. Sinnigerweise liegt diese „Rattenburg“ nun direkt an dem kleinen Fluss Hamel,
von dem sich ja der Name unseres Reyches ableitet. Letzter großer Höhepunkt war im
Lethemond a. U. 148 die Feier zum 50.Gründungsfest, das wir in großem Rahmen mit über
300 Gästen begingen.